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Josephine N' Kanu kam im Alter von drei Jahren nach Deutschland. Sie lebte bei ihrem Vater in Bensheim, der ein Jahr zuvor als Asylsuchender einreiste. Josephine besuchte drei Jahre lang den Liebfrauenkindergarten und entwickelte sich sehr gut. Sie war ein fröhliches und aufgewecktes Kind. Dennoch hatte sie immer wieder mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, wurde nachts durch schlimme Träume wachgerissen und weinte.

Nach ihrer Kindergartenzeit wurde Josephine in die Kirchbergschule eingeschult. Sie integrierte sich sehr gut in die Klassengemeinschaft und war für viele Mitschülerinnen eine beliebt Freundin. Sie wurde gerne zum Spielen oder auch zu Ausflügen eingeladen. Einige ihrer Freunde lernten auch ihren Vater Kai als einen freundlichen und zuverlässigen Mann kennen, der sich bestmöglich um seine Tochter kümmert. Auch er wurde miteingeladen - zum Essen, zum Feiern.
Am 14. März 2007 wurden Josephine und ihr Vater Kai abends von mehreren Polizeieinheiten aufgesucht, nach Frankfurt gebracht und in den Kongo abgeschoben. Einen Tag später brach in Kinshasa ein Bürgerkrieg aus. Ein großer Teil der Bevölkerung musste evakuiert werden. Für den Kongo besteht zudem eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.

Durch Telefonate wissen wir, dass es Josephine nicht gut geht. Sie vermisst ihre Freunde, die Schule, das Leben hier in Deutschland. Sie hat starke Bauch- und Kopfschmerzen, Fieber und Hautausschläge. Dank finanzieller Unterstützung konnte sie ärztlich behandelt werden - allerdings nur unzureichend. Auch ihre Freunde hier vermissen sie sehr. Eine Freundin sagte einen Tag nach der Abschiebung: "Hoffentlich konnte Josefine ihre Schulsachen mitnehmen, damit sie noch alle Buchstaben lernen kann." Die Klasse äußerte den Wunsch, ihr Schulbücher zu schicken.

Nach Bekanntwerden der Abschiebung machten zahlreiche Bürger Bensheims ihrem Ärger Luft, indem sie ihre Empörung in Leserbriefen zum Ausdruck brachten. Betroffene Eltern, Lehrer, Erzieher und Freunde trafen sich und haben sich schließlich zusammengetan und den Verein HILFE e.V. gegründet, um Josephine weiter langfristig unterstützen zu können.

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